Wohnbereich bei dementieller Erkrankung

Jeder Mensch ist eine einzigartige Persönlichkeit. Das bleibt auch so, wenn die Fähigkeit, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinanderzuhalten, nachlässt.

Vertraute Erinnerungen helfen in der Gegenwart

Bei uns finden Menschen mit einer dementiellen Erkrankung ein für sie entwickeltes Umfeld, das Orientierung und Erlebnisse für die Sinne bietet. Eine an Demenz erkrankte Person kann in ihrem Erleben in einer völlig anderen Zeit leben. Die Sprünge zwischen den einzelnen Lebensphasen können fliessend und sehr schnell erfolgen. Unsere Mitarbeitenden sind in der Lage, die betreffende Person in ihrer erlebten Zeit abzuholen. Keiner tuschelt, niemand macht sich lustig über das Verhalten, wenn es nicht der “Norm” entspricht. Gefühle benötigen keine Worte; sprechen können wir auch mit dem Körper.

Angebot für Menschen mit dementieller Erkrankung

Biographiearbeit

Unser erfahrenes Pflegeteam im Wohnbereich für Menschen mit dementieller Erkrankung taucht in die Welt der Bewohnerinnen und Bewohner ein, und führt sie respektvoll und mit Wertschätzung durch ihre Welt. Dazu geben sie den Gefühlen der Bewohnenden genügend Raum und Zeit. Können Bewohnende ihre Gefühle selbst nicht mehr mit Worten beschreiben, erhalten sie von der Betreuungsperson Unterstützung, indem sie die mutmasslichen Gefühle mit einfachen Worten benennen. Deshalb sind einige Mitarbeitende speziell in der Methode der Integrativen Validation geschult. Das gibt den Bewohnenden Sicherheit und Erfolgserlebnisse.

Geschützt und doch frei

Ein geschützter Wohnbereich bedeutet Freiheit. Bewohnende dürfen dort so sein, wie sie sind. Durch die verwinkelte Bauweise sind Rundgänge möglich und können, durch die zwei angeschlossenen Gärten, erweitert werden. Die Gärten werden vor allem bei schönem Wetter genutzt. Dann entscheiden die Bewohnerinnen und Bewohner selbst, ob sie raus an die Sonne, unter der idyllischen Pergola verweilen, die Finger in der Erde schmutzig machen oder doch lieber im Haus bleiben möchten. Die sich automatisch öffnenden Türen ermöglichen es. Überforderung und Reizüberflutung wird auf diesem Wohnbereich so gut es geht vermieden.

Ruhe & Geduld

Bei einer fortschreitenden dementiellen Erkrankung lebt die betroffene Person meist in der Vergangenheit und weniger im Hier und Jetzt. Je nachdem was alles im Gehirn verlorengegangen ist, befindet sich eine Person in den unterschiedlichsten Lebensphasen und kann sich zunehmend weniger über verbale Kommunikation ausdrücken. Das Zurückholen in die Gegenwart kann bei dementiell Erkrankten Irritationen und Ängste bis hin zu Aggressionen auslösen. Durch Feingefühl und Ruhe finden wir heraus, welche Erinnerungsinseln der Vergangenheit wir mit der Gegenwart verknüpfen können.

Alltagsgestaltung

Wir gestalten auch aktiv den Alltag. Es wird zusammen gesungen, vorgelesen und gelacht. Dazu gehört auch bei Bedarf das gemeinsame Trauern über Verlorengegangenes. Einfach gesagt: Wir nehmen uns Zeit für unsere Bewohnenden mit besonderen Bedürfnissen, damit sie immer sich selbst bleiben können.

Zusammenarbeit

Nebst einem respektvollen, wertschätzenden Umgang mit allen Bewohnenden ist uns auch die Zusammenarbeit und der Austausch mit den Angehörigen sehr wichtig. Gerne stehen wir ihnen verständnisvoll beratend zur Seite und beziehen sie je nach Wunsch und Möglichkeiten in die Betreuung der Bewohnenden ein. Wir freuen uns, auch Sie kennenzulernen und den Austausch mit Ihnen zu pflegen.

Die Räumlichkeiten sind modern und freundlich.

Virtueller Rundgang

Möchten Sie wissen, wie es bei uns im Weyergut Bethanien ausschaut? Wir laden Sie ein, auf einen virtuellen Rundgang durch unsere Räumlichkeiten. Den Wohnbereich bei dementieller Erkrankung finden sie im EG. Viel Spass bei der 360°-Tour!

Ich tauche gerne ab, in die Welt von Demenzerkrankten, folge ihren Spuren und geben ihnen Sicherheit. Auch wenn Worte im Verlauf der Krankheit verloren gehen können, bleiben die Gefühle eines Menschen bis zum Schluss bestehen!

Silke Bethge
Gruppenleiterin

Referenzen

Welche Vorteile bringt Ihnen das Weyergut Bethanien? Wir überlassen das Wort unseren Bewohnerinnen, Bewohnern und ihren Angehörigen.

«Meine Mutter kann hier nach draussen gehen, wann sie will und ohne dass man Angst haben muss, dass sie wegläuft.»
«Sollte ich mal dement sein, würde ich im Weyergut leben wollen.»
«Mein Vater als ehemaliger Sachbearbeiter liebt den Schreibplatz mit der alten Schreibmaschine sehr.»
«Tolle Idee mit dem Hochbett draussen im Garten. Meine Mutter liebt die Gartenarbeit. Hier kann sie jetzt wieder in einer geschützten Umgebung allein nach draussen und arbeiten, wann und wie lange sie will.»

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